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Wie war das doch gleich...

Manchmal ist der Spuk noch unaufhaltsam.

 

Im Verlauf dieses Artikels werdet ihr Bilder und Videos in einer meiner dunkelsten Stunden zu Gesicht bekommen. Solltet ihr emotional heute nicht gut drauf sein, so bitte ich euch diesen Anblick bitte euch ersparen.


 

Oft bleibe ich in meinem Handy an dieser Stelle der Vergangenheit der Galerie hängen. Der Startschluss des Behandlungsmarathons. Während meines stationären Aufenthalts auf der InermediateCare sollte ich behütet meine ersten systemischen Therapien bekommen. R-CHOP hieß die Form, die ich zunächst planmäßig erhalten sollte.

Einige Tage zuvor wurde mir widerwillig der Zugang verpasst, den ich neben der Variante eines ZVKs nur wenig akzeptierte.

Durch eine PICC-Line sollte nun das gesamte Gift durch mich hindurch rauschen. (Schlauch mit zwei Schenkeln im Arm. Funktonalität = miserable^10)

Das "R" steht für "Retuximab". Das ist ein Antikörper, der die Oberflächenstruktur der Lymphome leichter kaputt machen lassen soll. Bei diesem Mittel ist die Wahrscheinlichkeit eines allergischen Schocks ziemlich hoch. Deshalb muss die Verträglichkeit mit einer seeeeehr langsamen Laufgeschwindigkeit bei der Gabe überprüft werden. Jep... Die Laufgeschwindigkeit war so ultimativ langsam, so dass es in meiner Erinnerung einen gesamten Tag eingenommen hatte. Außerdem wird bei der ersten Gabe Fenistil intravenös gespritzt um einer Reaktion vorzubeugen. Wer Kinder mit Windpocken hatte, weiß das macht müde. Jetzt weiß ich am eigenen Leib sogar wie sehr.

Meine Wahrnehmung war in dieser Zeit sowieso auf Autopilot. Alles fühlte sich elendig, aussichtslos, tot und verschwommen an. Ich hing irgendwo zwischen Verzweiflung, Sehnsucht nach Sonnenscheinchen und Tabletten, die mich vergessen lassen sollten.

 

Am Tag meiner ersten Verabreichung des Retuximabs war ich nicht alleine. Ich weiß gar nicht mehr ob ich über den Besuch überrascht war oder verwundert über das Medikament. Irgendwas war seltsam, das weiß ich noch... Nur nicht mehr was. Das ist ein super seltsames Gefühl, wenn so viele Fragmente in meinem Gehirn unsortiert ihr Unwesen treiben.

Wir halten fest: Feistil macht sau müde!


Gibt es eine Stufe zwischen Selbstmitleid und wahrhaftigem Mitleid wie einer anderen Person gegen über, bloß dass die andere Person ich selbst bin? Wenn ich mir diese Bilder und Videos angucke habe ich Mitleid. Nicht mit mir selbst, sondern mit dem Menschen auf dem Foto. Das bin ich, nur fühlt es sich nicht so an. Meine Worte mögen wohl kaum nachvollziehbar klingen.







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Comments


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Hi, danke fürs Vorbeischauen!

Ich freue mich darüber, dass Du dich dafür entschieden hast, dich mit dem Thema "Krebs" ein wenig auseinander zu setzten. Leider Gottes kann es jeden treffen. Wichtig ist, Du bist nicht alleine.

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Knete im Kopf und trotzdem Walküre

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